Ermordung der Sozialdemokratie... dargestellt am Rücktritt von Oskar Lafontaine?
Da haben sich unsere führenden Genossinnen und Genossen ja etwas sauberes geleistet. Unser mit Abstand größter Kämpfer, unser engagiertester Sozialdemokrat, einer, der sich im allerbesten Sinne für das Volk eingesetzt hat, der wird geopfert. Geopfert der Selbstdarstellungssucht des Gerhard Schröder (FDP?? oder Wirtschaftspartei??) und einer Wirtschaft, die den Hals nicht voll kriegen kann. Jetzt überschlagen sich die regierenden Genossen und die Grünen,
wer den niedrigsten Steuersatz für "die Wirtschaft" fordern kann. Idioten! So anpassungsartistisch können doch wirklich nur die Genossen sein - mein Gott, was soll aus Deutschland werden? Am 27.9.98 noch auf stolzen Rossen - und heute in der Gosse? Was glaubt Ihr wohl, wie unser Prestige jetzt bei der Wirtschaft und der liebedienerischen Presse auf den Nullpunkt gehen wird - und noch viel tiefer?! Verrat ist beliebt, bei dem, dem es nutzt - aber nicht der Verräter. Der Verräter ist ein Schwachmatikus, ein Wurm. Den Respekt der politischen Gegner werden wir so nicht gewinnen - Oskar Lafontaine wurde ernst genommen; das haben die Kübel von Schmutz gezeigt. Und die Kisten Sekt, die dann überglücklich gesoffen worden sind. Die Partei geht zur Tagesordnung über? War was? Flurbegradigung? Die Reihen fest geschlossen gegen die bösen Gegner von innen, all die vielen treuen Lafontaines? Apropos Steuern: senkt
die Steuern für die Wirtschaft doch auf null Prozent - und verheißt Subventionen für jeden Arbeitsplatz, der (noch) nicht abgebaut wird. Das wäre doch was? Und schafft ganz schnell eine Telefonleitung zur OHL des BDI, damit keine Pannen mehr passieren. Gustav Noske wird Euch aus dem Grabe bestimmt herzlich grüßen. Ihr habt die sozialdemokratische Lektion gelernt. Wer hat uns verraten? Die führenden Sozialdemokraten. Wer anders könnte zu solcher Niedertracht fähig sein?
Warum soll uns noch irgendein vernunftbegabter Arbeitnehmer mit ein wenig Klassenbewußtsein wählen? Denkt darüber nach. Oder gilt: nach Euch die Sintflut?? 16.3.99: an den SPD-Parteivorstand Berlin |