Winfried Wolf - "Sturzflug in die Krise"


Das Buch ist eine gute Faktensammlung (ganz besonders gilt das für die Beschreibung der Weltwirtschaftskrise) - viel Information auf überschaubarem Raum. Trotz des Untertitels "Die Weltwirtschaft - Das Öl - Der Krieg" frage ich mich: Ist der Sturzflug in die Krise damit hinreichend zu erklären? Reicht das eingeschränkte Thema - oder will der Leser womöglich auch verstehen, warum das alles so ist? Das, wo der Autor doch auch den Blick auf eine andere Ökonomie, die nötig (aber auch möglich?) ist, lenken will. "Das Öl" ist nicht das alleinseligmachende Erklärungsmuster.

WW liefert eine eindimensionale Erklärung für die Misere der Weltwirtschaftsordnung, der Ordnung in der Welt schlechthin: es ist "der Kapitalismus". Eine offenkundig amorphe Masse, wabbernd wie ein mächtiges Alien ohne Körper, ohne Gesicht - aber mit ungeheuren bösen Kräften. Handelnde Personen oder Gruppen, Mächte, Staaten (Ausnahme: USA) gibt es nicht; die heute bereits die ganze Welt beherrschende neoliberale Wirtschaft samt weitgehend gleichgeschalteter "freier" Presse, eine Wirtschaftsordnung, die sich die Staaten, die Völker und die Menschen untertan gemacht hat: bei WW geht es um's Öl - Entwicklungen, die auch anders sein, auch anders gesteuert werden könnten, sieht er ebenso wenig. Ja, aber das Öl, das deterministische Abläufe erzwingt...

"Es ist eben der Kapitalismus, kann man nichts machen", hebt der marxistisch denkende Leser, der immer wieder mit Marx-Zitaten gelabt wird, resigniert die Schultern. "So sind sie eben", denkt der gewöhnliche Leser, der eigentlich schlauer werden wollte, "die Marxisten, immer die gleichen Schablonen". Bei WW läuft also alles gesetzmäßig ab, seit Jahrzehnten ein stetes Auf und Ab, Krise - Aufstieg - neuerliche Krise: wie soll da nur je 'was anders werden, wenn alles so unentrinnbar "geschieht"?

Die eindimensionalen Erklärungen, die ja so gesehen keine sind, führen zu erstaunlichen Blüten. Die bekannte Krise der Kleinen Tigerstaaten "findet" bei WW nur "statt" - nach dem allgemeinen Kenntnisstand wurde sie von den USA, IWF und anderen Mächtigen des internationalen Großkapitals ganz zielstrebig herbeigeführt, herbeigezwungen: mit Druck, Erpressung, Nötigung... ja und ein wenig Verheißung für nationale Nutznießer war auch dabei. Die Staaten, die bis dahin hinter den selbst gewählten finanzpolitischen "Mauern" sehr gute eigenständige und eigenständig gewählte Entwicklungen genommen hatten, wurden gezwungen, die Freiheit des internationalen Finanzkapitals als ihr eigenes höchstes Ziel hinzunehmen - als höchstes Ziel ihrer Länder und Produktionsbetriebe, ihrer Banken und ihres Denkens, ihrer gesamten Volkswirtschaften eben.

Nachdem die Länder bzw. die nicht mehr unter der strengen Finanzaufsicht ihrer Zentralbanken stehenden Banken und Betriebe/Konzerne sich mit Dollar-Krediten vollgesogen hatten, zog das internationale (vor allem: US-)Finanzkapital planmäßig die Reißleinen - die Länder mit ihren Wirtschaften kollabierten ebenso planmäßig, mußten wirtschaftliche wie Währungsunabhängigkeiten abgeben, die Verschuldung gegenüber dem Ausland hatte gigantische Maße angenommen. Die - bislang sehr erfolgreichen - nationalen Betriebe und Konzerne waren heillos überschuldet, mußten das Heil bei neuen, ausländischen Herren suchen - ihre Selbständigkeit ist dahin; vermutlich für immer. Ausnahme: Malaysia unter seinem genialen Strategen Muhammad Mahatir.

Für WW ganz einfach: da hatte die Krise lediglich eine "reinigende Wirkung", vermutlich ursprünglich durch die Dummheit der einheimischen Kräfte herbeigeführt - von den internationalen Strippen ist nicht ansatzweise die Rede. Die dann eingetretenen "Lösungen", die die Nationen und die national Mächtigen entmachteten, nennt er "notwendige Abkühlungen". Wenn eine so planmäßig herbeigeführte Kollabierung von jungen Volkswirtschaften nicht zur Kenntnis genommen, ja, völlig unzureichend "gedeutet" wird, dann ergeben sich starke Zweifel darin, in diesem Werk Hoffnung auf Lösungen der Misere zu erwarten: das ist einfach zuviel verlangt.

Überhaupt kein Wort über die massakrierende Wirkung der US-Pensionsfonds (und die aus anderen Staaten ebenso) auf die Weltwirtschaft schlechthin - ein ganz schwerer Mangel. Die ganz große, alles zersetzende Kraft gegen alle Wirtschaftsbetriebe von Belang, ganz international, sind die Pensionsfonds. Sie quetschen aus jedem Betrieb noch den allerletzten Cent raus, im Gefolge dieser Denke haben schon Millionen von Menschen weltweit ihre Arbeitsplätze - und ihre Zukunft - verloren. Es wurde gekauft, verkauft und zerschlagen - nach Herzenslust: weil es die Pensionsfonds gibt, die eine ungeheure Kapitalmenge sammeln und anlegen - und jedem Wirtschaftsführer das Tun seines Handelns diktieren. Die ganze Welt ist dieser Riesenkrake bereits untertan, weil niemand sich dagegen stellt - sich aus ideologischen Gründen nicht dagegen stellen mag, obwohl die Krake "Kapitaldeckung" für die Sicherung von Altersversorgungen von Hunderten Millionen Menschen selbstzerstörerische Auswirkungen hat - aber wie eine heilige Kuh  angebetet wird von allen dummen Nachplapperern, auch in Deutschland. Altersversorgung durch Kapitaldeckung "für alle" (nicht nur als Ergänzung der individuellen Versorgung) sprengt die Wirtschaft und das Finanzsystem der Welt, treibt alle Kurse nach oben - ohne daß der Wert der in Aktienkapital dargestellten Wirtschaftsunternehmen an realem Wert gewonnen hätte.

Ein Betrieb, der gestern ein Aktienkapital "x" hatte und darauf eine Rendite "y" erwirtschaftete, soll innerhalb weniger Jahre, weil das Kapital, ohne sonstige Veränderungen an der Basis, im Betrieb, jetzt an der Börse mit "2 x" bewertet wird, mindestens "2 y" erbringen - was nicht möglich ist, ohne 10.000 Menschen auf die Straße zu setzen. Tatsächlich soll aber nicht "2 y" erwirtschaftet werden, sondern "3 y" oder "4 y": zu viele verdienen sich daran dumm und dämlich.

Erstaunlich auch die Blindheit, die Politik der USA so völlig unabhängig von den handelnden Personen zu sehen. Ich bin ganz sicher, und Millionen Menschen vermutlich mit mir, daß ein Präsident Al Gore (oder Clinton, der wirklich kein Ehrenmann war) keinen Krieg gegen den Irak so hemmungslos vom Zaun gebrochen hätte - wahrscheinlich überhaupt nicht. Etwas mehr völkerrechtlicher Anstand, denke ich, und, eben eben, doch nicht vom Öl-Bazillus so tödlich gebissen wie Bush. Also keine "zwingende" Zwangsläufigkeit, sondern Entscheidungsfreiheiten der handelnden Personen. Auch in der superkapitalistischen Macht USA.

Kein Wort bei WW, wie weit die Mächtigen sich im Namen des Neoliberalismus bereits Länder und Völker untertan gemacht haben, Volkswirtschaften und Wirtschaften und die Öffentlichen Hände bis zur Gemeindeebene. Durch die herrschende Ideologie der hl. Privatwirtschaft sind die Staaten, Städte und Gemeinden aus nahezu allem Besitz an Betrieben und Einrichtungen bis zu den Versorgungsbetrieben der unteren Ebene rausgedrängt worden, krumme, betrügerische Machenschaften wie CBL (US-Niederlassungen deutscher Banken stehen dahinter), die jetzt vom US-Staat endlich unterbunden werden sollen, besorgen den Rest. Am Ende steht die öffentliche Hand, als Vertreterin und Verkörperung des Volkes, der Menschen, ohne jeglichen Besitz und ohne alle Gestaltungsmittel da - aber demoralisiert, macht- und rechtlos.

Leider auch kein Wort über das koordinierte Vorgehen der internationalen Wirtschaft, die Staaten zu Wettläufen zu zwingen, zu nötigen: bei Steuerabbau, Sozialabbau, Lohnraub, Abbau der sozialen Sicherheit. Arme Staaten und arme Menschen setzen, wie ein durch Krankheit geschwächter Mensch, dem großen Feind Neoliberalismus keinen ernsthaften, zumindest keinen dauerhaften und ernst zu nehmen Widerstand entgegen.

Es ist unerläßlich, den Menschen an vielen Beispielen die schier unendliche Krakenfunktion des ausbeuterischen Kapitalismus vor Augen zu führen, der sich mittlerweile die halbe Welt untertan gemacht hat: die Staaten, die Völker… und die Sozialdemokratischen Parteien Mitteleuropas, sodaß die Menschen zunehmend ohne jegliche Schutzmacht da stehen: rechtlos, machtlos, wehrlos - ohne Zukunft. Selbstverständlich ohne Arbeit und ohne soziale Sicherheit.

WW geht auf die VR China ein - aber nur auf den der heutigen Entwicklung zweifellos innewohnenden Krisenaspekt. Was aber wird sein, wenn die Taten der internationalen entwickelten Wirtschaften (handelnd durch ihre Manager, Analysten, Aktionäre), alle einheimischen Produktionsbetriebe ins billige Ausland zu verlagern, vor allem in das verheißungsvolle China, umgesetzt sind? Wie viele Millionen Arbeitsplätze fallen z.B. in Deutschland noch weg? Wie armselig werden wir ohne Produktionswirtschaft? Deklassiert, hoffnungslos? 100% abhängig von China, v.a. wenn dort zunehmend auch die Forschung und Entwicklung betrieben wird? (Wie lange dauert es dort noch bis zur offiziellen Einführung der Herrschaft des Kapitals?) Kurt Georg Kiesinger würde voller Freude sagen: "Habe ich es Euch nicht prophezeit?" Hier war es kürzlich der Präsident des Automobilverbandes, Gottschalck, der ganz deutlich davon warnte, immer mehr Fertigungen in Billigländer zu verlagern. Er hat erkannt, und betonte das ohne Wenn und Aber, daß wir, Deutschland, ein Industrieland sind - und eben ohne eine leistungsfähige Industrie nichts mehr sind.

Welche Perspektiven haben wir denn eigentlich - was wird auf uns zukommen?

Wir müssen uns vor Augen führen: wenn die Entwicklung - bei uns und anderswo - so weitergeht, und nichts spricht gegen diese Befürchtung, dann werden wir ein ganz armes Land werden, mit verlotterten, völlig verarmten  Menschen, die sich jeden Morgen Sorgen um das Heute machen müssen - die Kapitalisten aber werden immer noch oben sein. In gesicherten Verhältnissen hinter hohen Mauern, mit eigener Polizei samt vollziehender Gewalt.

Die Menschen in Deutschland leben heute schon in sehr unsicheren Verhältnissen (sie fühlen es wohl langsam, ahnen aber nicht, was auf sie zukommt) - das gilt nicht mehr lange, dann wird alles, was an Substanz aus besserer Zeit noch vorhanden ist, entzogen sein, verbraucht, zu einem Gegenstand von Märchen verkommen.

Eine andere Gesellschaft ist möglich? Klar doch, immer - aber dafür müssen die Menschen im Standort D erst einmal erkennen, wo sie stehen… und was hinter der Tür der Zukunft auf sie wartet: vor allem dann, wenn sie nichts tun - nichts für sich… und nichts für andere. Solidarität? Ja, wäre das schön, wenn wir daran wieder anknöpfen könnten. Wir brauchen wieder unseren Bismarck, das war der mit der Doppelfunktion: der große, mächtige Klassenfeind, auf den man die eigenen Kräfte ausrichten konnte und mußte - und der, der soziale Sicherungssysteme gebaut hat (seine Gründe lassen wir außer Betracht!).

Noch einmal: "das Volk" ist heute in D schon weitgehend machtlos und ohne Perspektive - aber das Schlimmste ist, daß es keine mobilisierbare Macht mehr darstellt, sich dessen auch nicht mehr bewußt ist… und alleine steht: ohne starke SPD, KPD, Gewerkschaften. Sozusagen mutterseelenallein. Das müssen wir "dem Volk" sagen. Nur wenn das ankommt, wenn die trägen Massen erkennen, daß es um ihre eigene nackte Existenz geht, nur dann können wir wieder Kräfte mobilisieren. Marx im Hinterkopf, gewiß - aber auf den Lippen leicht verständliche Worte, die rüberkommen. Und: oppositionell wählen, keine Stimmen verschenken - die PDS muß aufhören, sich selbst zu zermäkeln, sie wird noch gebraucht, dringender denn jemals zuvor. Eine starke PDS mit starkem Zuwachs - unsere Mächtigen in Rot-Grün kämen mächtig ins Schwitzen. Und die anderen? Schade, daß es keine RAF als den großen Ängstiger mehr gibt...

In meiner Zusammenfassung:

Wir sind mitten drin in einem gesellschafts- und sozialpolitischen Roll-Back im Stil eines John Foster Dulles: das Unterste wird zu oberst gekehrt, was die arbeitende Menschheit sich unter ungeheuren Opfern in 150 Jahren (um nur mal diesen Zeitraum zu nennen) aufgebaut, erkämpft, errungen hat, wird heute alles wieder einkassiert. Fast alle Nationalstaaten unterwerfen sich diesem Diktat, die Völker haben resigniert, die bürgerlichen Parteien sind in ihrem Element, die Sozialdemokraten Europas (ohne die Skandinavier) marschieren an der Spitze einer nach oben offenen Skala von Verrätern. Das "Schöne": es gibt keinen Zwang zu all diesen Schlägen, zu diesen Selbstunterwerfungen, zu den Selbstkasteiungen und zum Aufgeben wohlerworbener Rechte: es sind die nationalen und internationalen Gierhälse, die sich durchsetzen, die Gesellschaften durchsetzen mit ihrer neoliberalen Zersetzungs-Ideologie… und die Menschen wehrlos machen. Die Regierungen, hoher, sich selbst verleugnender Anpassungs-Artistik fähig, geben jeden eigenen Handlungsanspruch auf. Wollen nur noch von den Mächtigen gelobt werden…

Aber ehrlos? Das kommt auch noch. So sicher, wie das Amen in der Kirche.

 

Einzelne Aspekte:

Am Rande:

Es hat überhaupt keinen Sinn, von "riesigen Kapitalverlusten" an der Börse zu schwadronieren. Es gibt dort doch nur zwei Möglichkeiten: der Eine besitzt Aktien, die er zum niedrigen Kurs gekauft hat, verkauft sie aber nicht: diese steigen und steigen - und gehen schließlich runter, vielleicht bis auf Null. Luft-"Kapital" hat sich gebildet, die Luft ist raus, und nun? Gar nichts ist passiert: der "Anleger" hat ein paar Kröten verloren, sonst nichts. Der Zweite, der Dumme (Fonds, Banken, Lebensversicherungen, alle Spekulanten) kaufen zum völlig illusionären Kurs: mit eigenem Geld, mit geliehenem, mit anvertrautem Geld (Lebensversicherungen! Fonds!) - und gehen bei extrem fallenden Kursen, wie gehabt, über den Jordan. Preisfrage: ist hier "Kapital" vernichtet worden? Bei dem einzelnen Spieler schon, der muß womöglich den Gang zum Konkursrichter antreten (schuldige Manager gehen ohne finanziellen Schaden in den Ruhestand). Aber insgesamt selbstverständlich nicht: was der eine Dank Spielens an der Börse verloren hat, hat der andere gewonnen. Das Kapital ist also noch vorhanden - es ist nur umverteilt worden. Ohne rauchende Colts, ohne den Ruf "Überfall!", ganz direkt und offen. Und i.d.R. ohne gerichtliche Korrekturmöglichkeit.

Japan:

WW beschreibt anschaulich die japanische Situation - würde man da nicht gerne etwas über denkbare Lösungsansätze hören? Ich schon. Aber da wird der Leser unwissend gelassen. Warum eigentlich wird nur Japan, das Japan der Jetzt-Zeit als "imperialistisch" bezeichnet? Eine Begründung wird nicht gegeben.

Europäisches oder deutsches Kapital:

WW denkt nach über "europäisches Kapital" (das wohl dem Allgemeinnutz verpflichtet sein soll) und über den "nationalen Charakter" von Eigentümerstrukturen, an einer Stelle auch von der "Macht der deutschen Ökonomie im Allgemeinen und der deutschen Konzerne im Besonderen". Das soll wohl irgendwie etwas mit Deutschland und "deutscher Macht" zu tun haben? Da kriege ich Bauchschmerzen - den alle diese Selbstbereicherer der obersten Ebene haben keine nationale Bindung mehr, keine Beziehung zu ihrem Land, die Menschen wie die Öffentlichen Hände sind ihnen völlig Wurscht, sie empfinden keine Verpflichtung für das Land, in dem sie ihre "Heimstatt" haben (Sitz? Gebäude? alles verkauft und geleast, Fabriken, Strukturen, ihre Beschäftigten?), Ackermann von der Deutschen Bank möchte am liebsten in die Londoner City, Vorstandssprache ist Englisch, Sitzverlagerungen und Produktionsverlagerungen ins Ausland erfolgen nach Belieben: Vaterlandsverräter auf der ganzen Linie - die man entsprechend einem ideellen Straftatbestand nach den Grundsätzen des Hoch- und Landesverrates aburteilen und bestrafen sollte.

Extra-Handel und Intra-Handel:

Es wäre lobenswert, wenn WW ganz deutlich darauf eingehen würde, daß ganz große Teile des Welthandels (ca. 60%) innerbetrieblicher Welt-Konzernhandel sind. Das hat enorme Bedeutung für die Abhängigkeit der nationalen Volkswirtschaften, für die nationalen Regierungen, für die nationalen z.B. Steuergesetzgebungen, für das weitgehend unkontrollierte Verschieben von Rechten, Leistungen und Verpflichtungen: die Nationalstaaten sind fast machtlos (vor allem, wenn sie freiwillig nicht kämpfen). Aber dann erst recht, wenn Leute wie Blair und Schröder ganz und gar dem neoliberalen Credo verpflichtet sind und sich als Wunscherfüller ihrer jeweiligen nationalen Wirtschaft begreifen. Dazu Parteien, die keine eigenen Meinungen oder politischen Vorstellungen mehr haben, sich nur noch als Leute begreifen, die Führerbefehle zu vollziehen haben…

Arbeitslosen-Quoten:

Nicht nur in D wird daran herumgefummelt, was das Zeug hält: die US-Quoten sind so geschönt, daß es schon wieder typisch für die US-Ökonomie ist - nur, der Autor WW muß beides beim Namen nennen, wenn es nicht nur ein einseitiges Gemäkel sein soll.

SARS:

Ist das nicht schon längst wieder überwunden? Spricht noch jemand davon?? Das ist das Problem, wenn man ohne Not auf jeden Erklärungs-Hype anspringt.

WW ist ein blinder Getriebener...

... da er nur "gesetzmäßige" Abläufe sieht: "Doch es ist gerade das Konkurrenzprinzip, das jeden Unternehmer dazu zwingt, aus "seinen" Arbeitskräften bei einem Minimum an Bezahlung ein Maximum an Wert herauszuholen." Erklärt er dem womöglich staunenden Leser.

Da wurde es mir klar wie Kloßbrüh: es ist nicht "der Unternehmer", der für sein Handeln verantwortlich ist und für das Ausbeuten seiner Leute, nein, es ist nur "das Konkurrenzprinzip". Also alle anderen, also keiner. So einfach ist das. Und der Unternehmer ist ein Opfer. Einer… wie wir, vermutlich.

Golddeckung von Währungen:

WW ist nicht auf der Höhe der Zeit: kein vernünftiger Mensch vertritt heute noch den Standpunkt, daß Währungen der Golddeckung bedürfen - da hilft auch keine Anleihe beim ollen Karl Marx. Golddeckung ist out. Und vorbei.

USA:

Die Rolle der USA als Staat ohne jegliches (völker-)rechtsstaatliches Denken, der jedes Völkerrecht mißachtet und Kriege nach Belieben führt, wird nicht so recht deutlich. Auch nicht, daß das riesige Defizit finanziert werden kann, weil immer noch genügend Leute wie Institutionen den "sicheren Hafen" USA/Dollar vorziehen - anstatt im eigenen Bereich zu investieren. Ja, der starke Klassenfreund ist ein guter Beschützer. Erwähnt sollte auch werden, daß viele der Kleinen Tiger Dollar kaufen, ja, fast: kaufen "müssen" (ganz gegen die Interessen der Menschheit), weil ihr eigener Außenhandel mit den USA dadurch gefördert wird.

 

Schlußfolgerung:

Die Vormachtstellung der USA (v.a. auch als Verkörperung der vorherrschenden Ideologie) muß gebrochen werden, wenn es zunächst auch teuer wird - sonst landen wir alle im Elend.

 
15.12.03